Karl Prantl - Meditation
Zürich
Kaum je aktueller als in der Hektik des Alltags heutzutage führen einem die Steine zur Meditation des österreichischen Steinbildhauers Karl Prantl Ruhe vor Augen. Eine Ruhe hervorgerufen durch die Archaik und Ursprünglichkeit des Materials, durch eine extreme ästhetische Reduktion und die radikale Minimalisierung des plastischen Konzepts.
Trotz seiner akademischen Ausbildung zum Maler ist Karl Prantl als Autodidakt wahrzunehmen – bildete er doch ein deutliches Alleinstellungsmerkmal innerhalb der modernen österreichischen Plastik, die geprägt durch Fritz Wotruba, Joannis Avramidis, Rudolf Hoflehner und weiteren Künstlern einer - wenn auch abstrahierten - figürlichen Skulptur verpflichtete blieben.
Eine „Ästhetik der Stille und Innerlichkeit“ – hervorgerufen durch ausgeglichene Proportionen und ein raffiniertes Spiel mit positiven und negativen Formungen - wohnt den Skulpturen Prantls inne. Auch wenn der Künstler in den unterschiedlichsten Steinarten gearbeitet hatte, trifft man häufig auf dunklen Granit und weißen Marmor. Es sind diese Steine, die sich durch ihre Härte, Widerstandsfähigkeit und Sensibilität im Reflektieren des Lichts und ihrer opaken Oberfläche auszeichnen und so das Kunstwollen Prantls hervorheben. Für Karl Prantl waren Steine lebendige Wesen – einst von der Natur geformt und irgendwann wieder zu Staub zerfallend.
Wie ernst er den Stein als sein Medium nahm, zeigt das sorgsame Herausarbeiten von Adern, Einschlüssen, Farbe und Struktur. Diese spezifische formale Artikulation ergab sich alleine durch das Bearbeiten des Steins von Hand. Die Steine von Karl Prantl, die 1986 den österreichischen Pavillon an der Biennale von Venedig zierten, sollen nicht nur mental, sondern auch physisch wahrgenommen werden. Nur durch das Berühren der Steine sind gewisse subtile Modulationen wahrzunehmen, ist die Kälte oder Wärme des Steins erfahr- und erfassbar. Spirituelle Qualität war für den Bildhauer die einzige konkrete Sache in seiner Kunst.
Die Steine zur Meditation sind aber nicht nur Mittel und Zweck zu einem transitorischen Prozess, sondern auch Mittel zum Verständnis der Ursprünglichkeit und der Beziehung von Mensch, Kunst und Natur.
In Anlehnung an ein Arrangement, dass Prantl in seinen Wohn- und Ausstellungsräumen in Pöttsching installiert hatte, zeigt die Galerie Dierking eine exquisite Auswahl an kleineren Steinen zur Meditation. Die Ausstellung soll dazu einladen einen Moment inne zu halten und die von den Steinen ausgehende Ruhe visuell aber auch taktil wahrzunehmen.
Karl Prantl - Meditation
Zürich
Kaum je aktueller als in der Hektik des Alltags heutzutage führen einem die Steine zur Meditation des österreichischen Steinbildhauers Karl Prantl Ruhe vor Augen. Eine Ruhe hervorgerufen durch die Archaik und Ursprünglichkeit des Materials, durch eine extreme ästhetische Reduktion und die radikale Minimalisierung des plastischen Konzepts.
Trotz seiner akademischen Ausbildung zum Maler ist Karl Prantl als Autodidakt wahrzunehmen – bildete er doch ein deutliches Alleinstellungsmerkmal innerhalb der modernen österreichischen Plastik, die geprägt durch Fritz Wotruba, Joannis Avramidis, Rudolf Hoflehner und weiteren Künstlern einer - wenn auch abstrahierten - figürlichen Skulptur verpflichtete blieben.
Eine „Ästhetik der Stille und Innerlichkeit“ – hervorgerufen durch ausgeglichene Proportionen und ein raffiniertes Spiel mit positiven und negativen Formungen - wohnt den Skulpturen Prantls inne. Auch wenn der Künstler in den unterschiedlichsten Steinarten gearbeitet hatte, trifft man häufig auf dunklen Granit und weißen Marmor. Es sind diese Steine, die sich durch ihre Härte, Widerstandsfähigkeit und Sensibilität im Reflektieren des Lichts und ihrer opaken Oberfläche auszeichnen und so das Kunstwollen Prantls hervorheben. Für Karl Prantl waren Steine lebendige Wesen – einst von der Natur geformt und irgendwann wieder zu Staub zerfallend.
Wie ernst er den Stein als sein Medium nahm, zeigt das sorgsame Herausarbeiten von Adern, Einschlüssen, Farbe und Struktur. Diese spezifische formale Artikulation ergab sich alleine durch das Bearbeiten des Steins von Hand. Die Steine von Karl Prantl, die 1986 den österreichischen Pavillon an der Biennale von Venedig zierten, sollen nicht nur mental, sondern auch physisch wahrgenommen werden. Nur durch das Berühren der Steine sind gewisse subtile Modulationen wahrzunehmen, ist die Kälte oder Wärme des Steins erfahr- und erfassbar. Spirituelle Qualität war für den Bildhauer die einzige konkrete Sache in seiner Kunst.
Die Steine zur Meditation sind aber nicht nur Mittel und Zweck zu einem transitorischen Prozess, sondern auch Mittel zum Verständnis der Ursprünglichkeit und der Beziehung von Mensch, Kunst und Natur.
In Anlehnung an ein Arrangement, dass Prantl in seinen Wohn- und Ausstellungsräumen in Pöttsching installiert hatte, zeigt die Galerie Dierking eine exquisite Auswahl an kleineren Steinen zur Meditation. Die Ausstellung soll dazu einladen einen Moment inne zu halten und die von den Steinen ausgehende Ruhe visuell aber auch taktil wahrzunehmen.
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