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Norbert Kricke - Bewegung und Raum.

Zürich

Radikaler Pionier der Nachkriegszeit

Mit seinen reduzierten, bis zur äußersten Abstraktion getriebenen Plastiken und einem ebenso unverwechselbaren zeichnerischen Werk gehört Norbert Kricke (1922–1984) zu den markanten Künstlerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegs- Moderne. Diesem nach bemerkenswerter Karriere in den 1960er Jahren wieder in den Hintergrund der internationalen Aufmerksamkeit getretenen Künstler widmet die Galerie am Paradeplatz / Zürich auf der diesjährigen Cologne Fine Art (17.–20. 11. 2016) ihren kompletten Messeauftritt (Stand: A021). Präsentiert werden etwa ein Dutzend Plastiken aus Stahldraht und -rohr sowie ebenso viele Zeichnungen Krickes, die zwischen 1950 – dem „Geburtsjahr“ des abstrakten Kricke – und dem Tod des langjährigen Rektors der Kunstakademie in Düsseldorf entstanden sind.

Es überrascht mich, dass seine
Formensprache erst in der Minimal-Art
als künstlerischem Umbruch,
etwa bei Fred Sandback, wieder zu finden ist.
In diesem Sinne ist Kricke
ein wirklicher Pionier‚
minimalistischer’ Kunst.

Dierk Dierking

„Norbert Kricke ist ein unverständlicherweise noch nicht hinlänglich gewürdigter Künstler, das gilt insbesondere für die aktuelle internationale Szene“, urteilt Galerist Dierk Dierking: „Es überrascht mich, dass seine Formensprache erst in der Minimal-Art als künstlerischem Umbruch, etwa bei Fred Sandback, wieder zu finden ist. In diesem Sinne ist Kricke ein wirklicher Pionier ‚minimalistischer’ Kunst.“

Mit der Idee eines völligen Neuanfangs der Kunst nach dem Ende der Nazi-Diktatur – und darin der zeitgleichen ZERO-Gruppe um Mack und Piene ähnlich – sollte in seinen Werken die individuelle Freiheit ihre äußere Gestalt finden. „Ich will keinen realen Raum und keine reale Bewegung (Mobile), ich will Bewegung darstellen“, brachte Kricke sein sehr eigenständiges Schaffen auf den Punkt.

Plastiken entstehen, deren zunächst im rechten Winkel abgeknickte Stahlrohre in der Vertikalen eine dynamische Bewegung, in der Horizontale aber eine Fläche erleben lassen: Kriterien von Raum und Zeit, die durch die Freiheit der eigenen Wahrnehmung in der Imagination des jeweiligen Betrachters aufscheinen. Eher „Raumplastiker“ als Bildhauer, verzichtet Kricke ebenso auch in seinen Zeichnungen auf jedwede Darstellung herkömmlicher Volumina. Körperliche Ausdehnung wird in den dynamischen, nun auch spitzwinkligen, weißgestrichenen Röhren-Werken wie „Raumplastik“ (1954) im Geiste ergänzend wahrgenommen. Zeichnungen („o. T.“, 74/032 von 1974) erinnern mit ihren wenigen, oft einzelnen Linien an irreguläre Kreissegmente, sind stets wohldurchdacht in das Papierformat platziert.

Von „Bildhauerzeichnungen“ als Hilfsmittel auf dem Weg zu seinen plastischen Kreationen kann bei diesen radikalen und gänzlich autonomen Blättern keine Rede sein, deren gegenstandslose Motive in ihrer grafischen Verknappung spielend Blattrand und Rahmen sprengen. Nicht nur im Einzelwerk, viel deutlicher noch Paradeplatz werden die gedanklichen Dimensionen des Plastikers und Zeichners deutlich, die der Kricke-Kenner Dr. Ernst-Gerhard Güse zusammengefasst hat: „Sie überzeugen durch Entschiedenheit, Kühnheit und meinen eine letztlich auf den Menschen und seine Verhältnis zur Welt gerichtete Botschaft.“ Nach der Cologne Fine Art wird die Ausstellung ab Anfang Dezember in den Zürcher Galerieräumen am Paradeplatz zu sehen sein. 

Norbert Kricke - Bewegung und Raum.

Zürich

Es überrascht mich, dass seine
Formensprache erst in der Minimal-Art
als künstlerischem Umbruch,
etwa bei Fred Sandback, wieder zu finden ist.
In diesem Sinne ist Kricke
ein wirklicher Pionier‚
minimalistischer’ Kunst.

Dierk Dierking

Radikaler Pionier der Nachkriegszeit

Mit seinen reduzierten, bis zur äußersten Abstraktion getriebenen Plastiken und einem ebenso unverwechselbaren zeichnerischen Werk gehört Norbert Kricke (1922–1984) zu den markanten Künstlerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegs- Moderne. Diesem nach bemerkenswerter Karriere in den 1960er Jahren wieder in den Hintergrund der internationalen Aufmerksamkeit getretenen Künstler widmet die Galerie am Paradeplatz / Zürich auf der diesjährigen Cologne Fine Art (17.–20. 11. 2016) ihren kompletten Messeauftritt (Stand: A021). Präsentiert werden etwa ein Dutzend Plastiken aus Stahldraht und -rohr sowie ebenso viele Zeichnungen Krickes, die zwischen 1950 – dem „Geburtsjahr“ des abstrakten Kricke – und dem Tod des langjährigen Rektors der Kunstakademie in Düsseldorf entstanden sind.

„Norbert Kricke ist ein unverständlicherweise noch nicht hinlänglich gewürdigter Künstler, das gilt insbesondere für die aktuelle internationale Szene“, urteilt Galerist Dierk Dierking: „Es überrascht mich, dass seine Formensprache erst in der Minimal-Art als künstlerischem Umbruch, etwa bei Fred Sandback, wieder zu finden ist. In diesem Sinne ist Kricke ein wirklicher Pionier ‚minimalistischer’ Kunst.“

Mit der Idee eines völligen Neuanfangs der Kunst nach dem Ende der Nazi-Diktatur – und darin der zeitgleichen ZERO-Gruppe um Mack und Piene ähnlich – sollte in seinen Werken die individuelle Freiheit ihre äußere Gestalt finden. „Ich will keinen realen Raum und keine reale Bewegung (Mobile), ich will Bewegung darstellen“, brachte Kricke sein sehr eigenständiges Schaffen auf den Punkt.

Plastiken entstehen, deren zunächst im rechten Winkel abgeknickte Stahlrohre in der Vertikalen eine dynamische Bewegung, in der Horizontale aber eine Fläche erleben lassen: Kriterien von Raum und Zeit, die durch die Freiheit der eigenen Wahrnehmung in der Imagination des jeweiligen Betrachters aufscheinen. Eher „Raumplastiker“ als Bildhauer, verzichtet Kricke ebenso auch in seinen Zeichnungen auf jedwede Darstellung herkömmlicher Volumina. Körperliche Ausdehnung wird in den dynamischen, nun auch spitzwinkligen, weißgestrichenen Röhren-Werken wie „Raumplastik“ (1954) im Geiste ergänzend wahrgenommen. Zeichnungen („o. T.“, 74/032 von 1974) erinnern mit ihren wenigen, oft einzelnen Linien an irreguläre Kreissegmente, sind stets wohldurchdacht in das Papierformat platziert.

Von „Bildhauerzeichnungen“ als Hilfsmittel auf dem Weg zu seinen plastischen Kreationen kann bei diesen radikalen und gänzlich autonomen Blättern keine Rede sein, deren gegenstandslose Motive in ihrer grafischen Verknappung spielend Blattrand und Rahmen sprengen. Nicht nur im Einzelwerk, viel deutlicher noch Paradeplatz werden die gedanklichen Dimensionen des Plastikers und Zeichners deutlich, die der Kricke-Kenner Dr. Ernst-Gerhard Güse zusammengefasst hat: „Sie überzeugen durch Entschiedenheit, Kühnheit und meinen eine letztlich auf den Menschen und seine Verhältnis zur Welt gerichtete Botschaft.“ Nach der Cologne Fine Art wird die Ausstellung ab Anfang Dezember in den Zürcher Galerieräumen am Paradeplatz zu sehen sein. 

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8001 ZURICH

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F.: +41(0) 44 221 07 61
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