Hans Salentin
Biographie
Der 1925 in Düren geborene Hans Salentin hat bereits während seiner Zeit am Gymnasium regen Kontakt zu unterschiedlichen Kunstlehrern. Von 1947 – 49 besucht er dann die private, jedoch staatlich anerkannte Malschule von Jo Strahn in Düsseldorf, Niederkassel bevor er von 1950 – 54 sein Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Paul Bindel fortsetzt. Mit seinen Kommilitonen Heinz Mack und Otto Piene teilt sich Salentin seit 1955 in der Gladbacher Straße in Düsseldorf ein gemeinsames Atelier. Im Anschluss an sein Studium arbeitet Salentin in Köln als Kunsterzieher. Bei einer Reise nach Paris lernt er 1956 Yves Klein kennen. Im Jahr darauf wird er als Mitglied in die „Gruppe 53“ aufgenommen. Salentin gehört unbestreitbar zu den Gründern der ZERO-Bewegung. So ist er nach der 4. Abendausstellung der Künstlergruppe im September 1957 auch bei deren Namensgebung in einer Düsseldorfer Kneipe dabei. Die Kollaboration mit Piene und Mack, wie auch anderen Mitgliedern der Bewegung, erstreckt sich über viele Jahre und führt zu zahlreichen Gruppenausstellungen in Deutschland und in der internationalen Szene. 1963 erhält er so zusammen mit der Gruppe ZERO den ersten Preis an der Biennale von San Marino. Von 1959 - 61 realisiert er im Atelier am Kölner Rheinufer seine Dachziegelreliefs. Es handelt es sich dabei um Skulpturen teils aus ganzen Ziegeln, teils aus Ziegelscherben, welche unterschiedlich angeordnet in Zement eingebettet sind. Die Reliefs sind mit einer weissen Farbschicht überzogen, wodurch ein Spiel aus Licht und Schatten entsteht und der Betrachter der Mannigfaltigkeit an Formen gewahr wird. Diese Reliefs aus Dachziegeln, Zink und Aluminium sind bis 1965 kontinuierlich Bestandteil der ZERO-Ausstellungen. 1961 sind drei seiner Dachziegelreliefs auch in der Zeitschrift "ZERO 3" besprochen. Später löst sich Salentin allmählich von der Gruppe und erforscht neue Ausdrucksweisen an dreidimensionalen Arbeiten aus Aluminiumguss, Plastik und anderen Materialien. Er bedient sich beinahe durchgehend der Gestaltungsprinzipien der Collage und Assemblage, wie auch der Umformung eines objet trouvé in ein objet corrigé. Letzterer Begriff steht für den bewussten Eingriff in das gefundene Objekt und dessen Inszenierung. 1976 wird Salentin zum Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Aus gesundheitlichen Gründen zieht er sich 1981 – 1989 von Kunstbetrieb zurück, nimmt dann aber 1995 seine bildhauerische Tätigkeit mit mittelformatigen Karton- und Styropor-Reliefs wieder auf. Etliche dieser weiss gestrichenen Reliefs beziehen sich direkt auf seine Dachziegelreliefs. Hans Salentin stribt 2009 in Köln.
Ausstellungen (Auswahl)
1957 - 1958 Teilnahme an der 1., 4. und 7. von Mack und Piene organisierten Abendausstellung, Düsseldorf | 1962 Gruppenausstellung Anti-Peinture, Hessenhuis, Antwerpen | 1963 Biennale von San Marino | 1964 Gruppenausstellungen ZERO, New Vision Centre, London und Group Zero, Institute of European Experimental Art, University of Pennsylvania, Philadelphia | 1974 Erste geschlossene Präsentation der Dachziegelreliefs in der Galerie Oppenheim, Köln | 1977 Documenta 6, Kassel | 1999 - 2000 Gruppenausstellung Retrospektive ZERO aus Deutschland, Villa Merkel, Esslingen, Stadtgalerie Kiel und Museo Colecciones, Mailand | 2006 - 2007 Gruppenausstellung Zero, Internationale Künstler-Avantgarde der 50er/60er Jahre, Museum Kunstpalast, Düsseldorf; Musée d'Art Moderne, Saint-Etienne | 2011 Reliefs - Skulpturen - Collagen, Kunsthaus NRW, Aachen | 2013 Im Schleudersitz durch die Galaxie. Hans Salentin. ZERO und der Weltraum, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr / Collagen mit Papier und Metall, Museum Morsbroich, Leverkusen / Zero in Gelsenkirchen 1963/2013, Kunstmuseum Gelsenkirchen | 2014 - 2015 Gruppenausstellung ZERO. Countdown to Tomorrow, 1950s-60s, Guggenheim, New York / Martin-Gropius-Bau, Berlin / Stedelijk Museum, Amsterdam | 2015 Papier als Experiment, Leopold Hoesch Museum, Düren / Hans Salentin. Spuren der Zukunft. Skulpturen und Bilder, Museum Bautzen | 2016 Kunst nach 1945 - 1968, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe | 2017 Le socle du monde Biennale, Herning Museum of Contemporary Art, Dänemark
Hans Salentin
Biographie
Der 1925 in Düren geborene Hans Salentin hat bereits während seiner Zeit am Gymnasium regen Kontakt zu unterschiedlichen Kunstlehrern. Von 1947 – 49 besucht er dann die private, jedoch staatlich anerkannte Malschule von Jo Strahn in Düsseldorf, Niederkassel bevor er von 1950 – 54 sein Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Paul Bindel fortsetzt. Mit seinen Kommilitonen Heinz Mack und Otto Piene teilt sich Salentin seit 1955 in der Gladbacher Straße in Düsseldorf ein gemeinsames Atelier. Im Anschluss an sein Studium arbeitet Salentin in Köln als Kunsterzieher. Bei einer Reise nach Paris lernt er 1956 Yves Klein kennen. Im Jahr darauf wird er als Mitglied in die „Gruppe 53“ aufgenommen. Salentin gehört unbestreitbar zu den Gründern der ZERO-Bewegung. So ist er nach der 4. Abendausstellung der Künstlergruppe im September 1957 auch bei deren Namensgebung in einer Düsseldorfer Kneipe dabei. Die Kollaboration mit Piene und Mack, wie auch anderen Mitgliedern der Bewegung, erstreckt sich über viele Jahre und führt zu zahlreichen Gruppenausstellungen in Deutschland und in der internationalen Szene. 1963 erhält er so zusammen mit der Gruppe ZERO den ersten Preis an der Biennale von San Marino. Von 1959 - 61 realisiert er im Atelier am Kölner Rheinufer seine Dachziegelreliefs. Es handelt es sich dabei um Skulpturen teils aus ganzen Ziegeln, teils aus Ziegelscherben, welche unterschiedlich angeordnet in Zement eingebettet sind. Die Reliefs sind mit einer weissen Farbschicht überzogen, wodurch ein Spiel aus Licht und Schatten entsteht und der Betrachter der Mannigfaltigkeit an Formen gewahr wird. Diese Reliefs aus Dachziegeln, Zink und Aluminium sind bis 1965 kontinuierlich Bestandteil der ZERO-Ausstellungen. 1961 sind drei seiner Dachziegelreliefs auch in der Zeitschrift "ZERO 3" besprochen. Später löst sich Salentin allmählich von der Gruppe und erforscht neue Ausdrucksweisen an dreidimensionalen Arbeiten aus Aluminiumguss, Plastik und anderen Materialien. Er bedient sich beinahe durchgehend der Gestaltungsprinzipien der Collage und Assemblage, wie auch der Umformung eines objet trouvé in ein objet corrigé. Letzterer Begriff steht für den bewussten Eingriff in das gefundene Objekt und dessen Inszenierung. 1976 wird Salentin zum Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Aus gesundheitlichen Gründen zieht er sich 1981 – 1989 von Kunstbetrieb zurück, nimmt dann aber 1995 seine bildhauerische Tätigkeit mit mittelformatigen Karton- und Styropor-Reliefs wieder auf. Etliche dieser weiss gestrichenen Reliefs beziehen sich direkt auf seine Dachziegelreliefs. Hans Salentin stribt 2009 in Köln.
Ausstellungen (Auswahl)
1957 - 1958 Teilnahme an der 1., 4. und 7. von Mack und Piene organisierten Abendausstellung, Düsseldorf | 1962 Gruppenausstellung Anti-Peinture, Hessenhuis, Antwerpen | 1963 Biennale von San Marino | 1964 Gruppenausstellungen ZERO, New Vision Centre, London und Group Zero, Institute of European Experimental Art, University of Pennsylvania, Philadelphia | 1974 Erste geschlossene Präsentation der Dachziegelreliefs in der Galerie Oppenheim, Köln | 1977 Documenta 6, Kassel | 1999 - 2000 Gruppenausstellung Retrospektive ZERO aus Deutschland, Villa Merkel, Esslingen, Stadtgalerie Kiel und Museo Colecciones, Mailand | 2006 - 2007 Gruppenausstellung Zero, Internationale Künstler-Avantgarde der 50er/60er Jahre, Museum Kunstpalast, Düsseldorf; Musée d'Art Moderne, Saint-Etienne | 2011 Reliefs - Skulpturen - Collagen, Kunsthaus NRW, Aachen | 2013 Im Schleudersitz durch die Galaxie. Hans Salentin. ZERO und der Weltraum, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr / Collagen mit Papier und Metall, Museum Morsbroich, Leverkusen / Zero in Gelsenkirchen 1963/2013, Kunstmuseum Gelsenkirchen | 2014 - 2015 Gruppenausstellung ZERO. Countdown to Tomorrow, 1950s-60s, Guggenheim, New York / Martin-Gropius-Bau, Berlin / Stedelijk Museum, Amsterdam | 2015 Papier als Experiment, Leopold Hoesch Museum, Düren / Hans Salentin. Spuren der Zukunft. Skulpturen und Bilder, Museum Bautzen | 2016 Kunst nach 1945 - 1968, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe | 2017 Le socle du monde Biennale, Herning Museum of Contemporary Art, Dänemark
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